„Dies bedeutet eine große Herausforderung für unseren Kreis und für die Kommunen,“ sagt Heike Schlüter, Vorsitzende der Frauen Union Ludwigsburg. „Wir haben dabei eine herausragende humanitäre Aufgabe zu leisten, die eine Anstrengung vieler Bürgerinnen und Bürger vor Ort bedarf. Um den Flüchtlingen eine schnelle Integration zu ermöglichen, sind klare Strukturen und hauptamtliche Flüchtlingsbeauftragte in den Kommunen notwendig.“
Die Frauen Union führte zu der aktuellen Situation in Baden-Württemberg, im Landkreis Ludwigsburg und zu möglichen Begegnungsmaßnahmen mit Dr. Utz Remlinger, 1. Landesbeamter des Landkreises sowie Kandidat für die Landtagskandidatur im Wahlkreis 14, ein politisches Gespräch.
„Aufgrund der demographischen Entwicklung zeigt sich schon jetzt ein hoher Bedarf an Arbeitskräften im Landkreis Ludwigsburg“, stellte Dr. Utz Remlinger fest. „Unsere Aufgabe ist es, eine schnelle Integration der Flüchtlinge auf dem Arbeitsmarkt zu ermöglichen. Darüber hinaus ist eine intelligent gesteuerte Zuwanderungspolitik notwendig. Asylbewerbern aus sicheren Herkunftsländern muss so früh als möglich klar werden, dass sie keine Aussicht auf Erfolg beim Bleiberecht in Deutschland haben. Um den schutzbedürftigen Flüchtlingen aus Kriegs- und Krisengebieten gerecht werden zu können, müssen die Asylverfahren schneller als bislang durchgeführt werden.“
Im Landkreis Ludwigsburg sind derzeit in 90 Unterkünften und 28 Kommunen rund 3000 Asylbewerber untergebracht. Mit großer Unterstützung von Bürgerinnen und Bürgern, die ehrenamtlich in der Begleitung und Betreuung aktiv sind, ist eine gute Willkommenskultur für diese Menschen in den Kommunen des Landkreises Ludwigsburg möglich. Verantwortliche des Landkreises suchen den Dialog mit Anwohnern und nehmen mögliche Bedenken gegenüber den Unterkünften sehr ernst. So sind ein gutes Miteinander und eine hohe Unterstützungsleistung möglich.
„Bei der Aufnahme von Flüchtlingen ist darauf zu achten, dass Frauen und Kinder ausreichend Schutzräume haben,“ betont Heike Schlüter. „Nicht nur der Platz zum Spielen für Kinder und Jugendliche, sondern auch die sanitären Anlagen und die Wohnmöglichkeiten sollten Rückzugsräume für Frauen bieten.“
Traumatisierten Menschen aus Kriegs- und Krisengebieten stehen Psychologen zur Seite, die sich intensiv um die besonderen Belange dieser Menschen kümmern.
„Die Vermittlung der deutschen Sprache in Sprachkursen, die von den Asylbewerberinnen besucht werden können sind der Schlüssel für eine erfolgreiche Integration,“ so Dr. Utz Remlinger. „Dazu müssen ausreichende Kapazitäten sowie frühe Einstiegsmöglichkeiten geschaffen werden.“
In einer anschließenden Fragerunde an den Vortrag konnten sich die Mitglieder der Frauen Union Ludwigsburg umfassend bei dem Referenten auch über das Thema hinaus über aktuelle Fragen im Wahlkreis 14 informieren.
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